Redewenden in deutsch und französisch - eine weitere Forsetzung

Hier ein paar weitere Beispiele, wie unterschiedlich Sprichwörter in deutscher bzw. französischer Sprache klingen - viel Spaß!

„Alle guten Dinge sind 3“ oder „jamais 2 sans 3“, niemals 2 ohne 3.

Wie in den Redewendungen 1. und 2. schon besprochen, haben die Franzosen offensichtlich andere Gewohnheiten als wir, und sie „schmieren nicht Honig um den Mund“, sondern Salbe (ils passent de la pommade à quelqu’un). Wenn sie „jemanden den Boden unter den Füssen wegziehen“, schneiden sie ihm das Gras unter dem Fuß (ils lui coupent l’herbe sous le pied).

Wenn der Deutsche „einen Frosch im Hals hat“, hat der Franzose dort eine Katze (il a un chat dans la gorge), und er ist am Bett festgenagelt (cloué au lit), während der Deutsche „am Bett gefesselt ist“. Ist er „über den Berg“, dann ist der Franzose am Ende vom Tunnel (au bout du tunnel). Haben sie es aber beide nicht geschafft, dann „schaut sich einer die Radieschen von unten an“, und der andere isst den Löwenzahn an den Wurzeln (il mange les pissenlits par la racine).

Der Deutsche „betreibt Haarspalterei“ und der Franzose viertelt die Haare (il coupe les cheveux en quatre), und „warum einfach, wenn es auch schwer geht“ bedeutet, dass man in Frankreich Mittag um 14 Uhr sucht (on cherche midi à quatorze heures). Wer nicht „bei der Sache ist“, befindet sich auf dem Mond (il est dans la lune). Ist „der Karren völlig verfahren“ oder „das Kind in den Brunnen gefallen“, sind in Frankreich die Karotten gekocht (les carottes sont cuites).

Schnell den Mut zu verlieren heißt in einem Glas Wasser zu ertrinken (se noyer dans un verre d’eau) und wenn die Franzosen mit nichts zufrieden sind, dann beklagen sie sich, dass die Braut zu schön ist (ils se plaignent que la mariée est trop belle.)

In Deutschland „soll man keine schlafenden Hunde wecken“, in Frankreich nicht die Katze (il ne faut pas réveiller le chat qui dort). Bei uns beißt sich die Katze in den Schwanz, dort ist es die Schlange (le serpent se mord la queue).

„Wenn man bei uns vom Teufel spricht, kommt er“, aber wenn man in Frankreich vom Wolf spricht, sieht man seinen Schwanz (quand on parle du loup, on en voit la queue). „Wo gehobelt wird, fallen Späne“ in Deutschland und in Frankreich kann man kein Rührei machen, ohne Eier zu schlagen (on ne peut pas faire une omelette sans casser des oeufs), und wenn etwas wirklich nichts Besonderes ist, heißt es dann: es bricht einer Ente nicht 3 Beine (cela ne casse pas 3 pattes à un canard).

zurück