ChansonAbend in Majers Weinscheuer 18.10.2024

Die Musik, die Stimme – unverkennbar Henri Muller! Am Freitag, 18.10.24, war es wieder so weit, der Chansonnier aus Strasbourg kam und verzauberte sein Publikum! Der Einstieg mit einigen Erläuterungen zu den Sprachen der beiden Nachbarländer und speziell zu seiner besonderen Beziehung zur deutschen Sprache mit einem kleinen Umweg über Spanien (!) war gelungen – sein Deutsch ist eine erfrischende Mischung mit viel Klang. Sein Programm mit insgesamt 23 Titeln der verschiedensten Komponisten und Interpreten der französischen Chansons bot eine Vielfalt von Melodien. Begonnen hat Henri Muller mit Douce France von Charles Trenet, danach folgte Sous les ponts de Paris, wobei er das Publikum aufklärte über den Pariser Dialekt, der sich für die Franzosen so anhört wie für die Deutschen das Bayerische! Und er machte das auch hörbar in seinem Vortrag...! Frankreich ist Paris – Paris ist die Stadt mit Land drumherum, also ohne Paris fehlt Frankreich Entscheidendes! En chantant von Michel Sardou, Petit Bonheur und Vous permettez, Monsieur von Adamo geschrieben, wobei der zweite Song von einer Frau handelt, die Monsieur zum Tanzen auffordert, schlossen sich an. Von Joe Dassin waren die beiden folgenden Titel Le petit pain au chocolat und Les champs Élysées – in den Refrain stimmte das Publikum kräftig mit ein. Dann die Geschichte der Liebenden auf den öffentlichen Bänken – Georges Brassens hat sie beschrieben in Les amoureux des banc publics. Eine besondere Anekdote berichtete Henri Muller zu dem Lied Göttingen von Barbara – sie sollte in Göttingen auftreten, begleitet mit einem Konzertflügel – aber es stand keiner bereit, also wollte Barbara nicht singen! Es fanden sich schnell einige begeisterte Zuhörer, die nicht verzichten wollten, und sich auf den Weg machten, einen Konzertflügel in Göttingen zu finden und in die Konzerthalle zu tragen! Seitdem ist Göttingen weltbekannt!! Von Gilbert Bécaud schloss sich an Et maintenant gefolgt von L’accordeoniste von Edith Piaf – hier beschreibt sie ein „fille de joie“ und den Tanz Java, ein aus der Musette-Kultur zu Anfang des 20. Jh. entstandener Modetanz im ¾-Takt. Nicht fehlen durfte von Edith Piaf La vie en rose. Mit Quand il mort le poète von Gilbert Bécaud entließ Henri Muller uns in die Pause.

Madeleine von Jacques Brel eröffnete den zweiten Teil, gefolgt von Brels La chanson des vieux amants. Das Karussell im Kopf der Verliebten besingt Edith Piaf in Mon manège a moi. Bei dem gefühlvollen Song von Michel Sardou La maladie d’amour konnte so manche(r) ZuhörerIn gerne mitsingen. Und ebenso bei dem weltbekannten Song aus den 1960 Jahren von Henri Salvador Le lion est mort. Ein Titel in deutscher Sprache „muss“ im Programm sein – Am Tag als der Regen kam von Gilbert Bécaud war es an diesem Abend. Und dass er auch das Klavierspielen beherrscht, stellte Henri Muller durch sein mit Verve vorgetragenes Stück Novelette von Francis Poulenc unter Beweis. Stücke anderer Künstler und Interpreten zu interpretieren ist das eine, aber Henri Muller hat auch eigene Kompositionen mitgebracht – für L’ange hat er eine gefühlvolle Melodie über einen Engel, der die Menschen begleitet, komponiert...  Mit La ballade des gens heureux von Gérard Lenorman war das Ende des zweiten Teils fast erreicht – aber es schloss sich noch das traditionelle Lied an Die Gedanken sind frei. Dieses hat Henri Muller zusammen mit Siffer bearbeitet und trug es in deutscher und französischer Sprache vor. Der Text dieses Liedes ist gerade in unserer heutigen Zeit ein immer wichtiger werdender Inhalt – eine Aufforderung zu weiter kritischem Denken!!! Großer Applaus...   Und mit einer Zugabe verabschiedete sich der Künstler, nicht ohne sich zu bedanken – bei Claudia Ebert für das Organisieren, bei Christiane Majer für den wunderschön geschmückten Raum und die gute Versorgung mit Speisen und Getränken zusammen mit ihrem Team und natürlich bei Jürgen Betzin, der wie schon so oft für die hervorragende Tontechnik gesorgt hat. Was wäre das Ganze aber ohne die immer neu vorhandene Unterstützung durch seine Schwester Maria Müller-Weber, seit langen Jahren Mitglied in unserem Förderkreis. Und die Pressearbeit wurde bedacht... Es war ein wunderschöner, gelungener Abend – danke auch an alle Helfer, ohne die solche Veranstaltungen nicht möglich wären! Und für das Neue Jahr  À la prochaine!  (M.B.)

                                               Um die Fotos ganz zu sehen, bitte einen Doppelklick aufs Bild!!!

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