Kulturfahrt 2025 - Aachen und Maastricht 2.-6.6.2025

Die westlichste Ecke Deutschlands – Aachen sowie das niederländische Maastricht waren in diesem Jahr Ziel unserer Kulturfahrt. Claudia Ebert zusammen mit Pieter Smit haben interessante und überraschende Ziele in diesen beiden Städten ausgesucht – nicht zuletzt haben sie natürlich auch für Hotel und Essen und Transportmöglichkeiten gesorgt – großes Dankeschön an beide!!! Vom 2.-6.6.2025 waren wir unterwegs mit dem Bus, und nach dem obligatorischen Sektempfang erreichten wir um die Mittagszeit Aachen. Unsere knapp 40 TeilnehmerInnen konnten bei der Führung durch einen Teil der Aachener Domschatzkammer und anschließend im Dom selbst einen Eindruck von den Reichtümern gewinnen, die über die vielen Jahrhunderte angesammelt wurden. Viele Jahrhunderte lang wurden hier die deutschen Kaiser gekrönt, bevor Frankfurt am Main diese Rolle übernahm.  Der Domschatz hat den besonderen Ruf, eine der bedeutendsten Sammlungen kirchlicher Kulturschätze der Welt zu sein und der größte Domschatz nördlich der Alpen. Gold- und Silbergefäße, die spätgotische, silbervergoldete Karlsbüste sowie das Armreliquiar Karls des Großen zählen zu den besonders großartigen Stücken. Zu sehen ist auch der Proserpina-Sarkophag des frühen 3. Jh. aus römischem Marmor, in dem er möglicherweise bestattet wurde. – Der Hohe Dom zu Aachen besteht aus mehreren Teilbauten vom frühen Mittelalter bis zur späten Neuzeit. Das karolingische Oktogon (ehemals Pfalzkapelle?) ist das bedeutendste architektonische Beispiel für die karolingische Renaissance. Der Grundstein für den Zentralbau und den Westbau wurde von Karl dem Großen bereits um 795 gelegt, ursprünglich als Kern seiner Pfalzanlage. Zahlreiche Umbauten gaben dem Dom das heutige Aussehen. Im 14. Jh. begann die Verehrung der vier großen Aachener Textilreliquien; damit verbunden erneut An- und Umbauten. Auf dem Balkon findet sich der Königsthron. Während der französischen Herrschaft wurden Teile der Inneneinrichtung demontiert und nach Paris gebracht. Im 19. Jh. wurden mit Unterstützung Friedrich Wilhelms IV. wieder Säulen im Hochmünster aufgestellt. Die neobzyzantinische Gestaltung des Innenraums mit Marmor sowie die Gestaltung der Fenster geschah um ca. 1900. Östlich an das Oktogon wurde bereits im 14./15 Jh. die gotische Chorhalle angebaut (25 m lang, 13 m breit und 32 m hoch) – sie wird aufgrund ihrer großartigen Bleiglasfenster auch das „Glashaus von Aachen“ genannt. Als Vorbild für die Architektur gilt die Sainte-Chapelle in Paris. Besondere Ausstellungsstücke in dieser Chorhalle sind die Reliquienschreine für die „Aachener Heiligtümer“ der Marienschrein sowie der Karlsschrein, in dem die Gebeine Karls des Großen aufbewahrt werden. Hoch über den Schreinen schwebt die „Strahlenkranzmadonna“ aus dem Jahr 1524.

Mit einem kleinen Rundgang um das Rathaus, zum ElisenBrunnen und einer wohlverdienten Kaffeepause setzten wir unsere Reise fort und erreichten um ca. 18.00 Uhr unser Hotel in Maastricht. Gleich am nächsten Morgen führte unser erster Gang in die Buchhandlung „Boekhandel Dominicanem“ – in einer ehemaligen Dominikanerkirche ist eine große Buchhandlung untergebracht! Eine originelle Umnutzung der ehemaligen Kirche! Eine Stadtrundfahrt im Solarzug und eine anschließende Bootsfahrt auf der Maas zeigten uns hübsche und originelle Ecken der Stadt, verwinkelte Gassen, große Plätze und die Servatiuskirche. Über die Maas spannt sich die „Sint Servaasbrug“, die älteste Brücke der Niederlande. Als Abendessen hatte Pieter eine köstliche „Indonesische Reistafel“ bestellt in einem kleinen Restaurant mitten in der Altstadt. Hier macht sich die koloniale Vergangenheit der Niederlande bemerkbar... 

Maastricht hat und hatte auch Industrie. Mitten in der Stadt gibt es die „Sphinx-Passage“ – Gebäude der ehemaligen Porzellan-Fabrik – Tassen, Teller, Schüsseln, Waschbecken etc. Der Besitzer Petrus Regout (1801-1878) war in der 2. Hälfte des 19. Jh. der größte Arbeitgeber in Maastricht. Als es in der Stadtmitte zu eng wurde, verlegte man die Gebäude in die äußeren Bezirke. Leider sind diese inzwischen auch geschlossen – produziert wird jetzt unter „schwedischer Flagge“. In den alten Gebäuden sind sehr viele „Fliesen-Bilder“ an den hohen Wänden zu bestaunen – sie zeigen Alltagsszenen aus der Arbeit bzw. der Stadt und zeugen von einem regen Betrieb! Rund um diesen Gebäudekomplex entsteht ein neues, lebendiges Viertel mit Geschäften, Restaurants und Studentenwohnungen. Für uns war an diesem Tag angesagt eine Wahl zwischen Freizeit, der Besichtigung einer Brauerei oder des BonnefantenMuseums. Auch der Markt vor dem Rathaus verlockte zu so manchen Einkäufen...

Eine Stadtbesichtigung in Thorn stand für Donnerstag auf dem Programm – ein hübsches Städtchen, auch die „weiße Stadt“ genannt. Die Bezeichnung geht zurück auf die Reaktion der Bürger auf eine neu eingeführte Steuer – die Höhe der Steuer richtete sich nach der Größe der Fenster (!). Die Bürger mauerten die Fenster ein Stück weit zu, und um die unterschiedlichen Steine zu vertuschen, strichen sie ihre Häuser weiß an! Die mächtige Abteikirche überragt alles. Über viele Jahrhunderte war Thorn ein unabhängiges Miniatur-Fürstentum, in dem adlige Frauen regierten. Man hatte eine eigene Gerichtsbarkeit und prägte eine eigene Währung. Während der französischen Revolution wurden fast alle Spuren dieser Stiftsdamen von Napoleon ausgelöscht. Lohnend ist aber noch immer ein Rundgang durch das gut erhaltene, mittelalterliche Städtchen. Unseren Abschluss hatten wir in dem beliebten Restaurant „De Pannekoekenbakker“ gegenüber der Abtei – die Auswahl fiel bei ca. 250 verschiedenen Pannekoeken nicht leicht!!! Bevor wir wieder nach Maastricht zurückfuhren, gab es noch den Besuch einer Mühle „Hompeschen Molen“ mit einem romantischen Wiesengelände – und einer schönen Auswahl wohlschmeckender Kuchen!!!

Freitag war Rückreisetag – ein geplanter Besuch der Stadt Tongeren konnte nicht stattfinden – aufgrund der Verkehrsbestimmungen durfte unser Fahrer Sven nicht in die Stadt reinfahren... Er hat sich, wie auch bei sonstigen „Problemen“ sehr bemüht, aber die Vorschriften waren gegen uns (und ihn). So hat er uns zu einem schönen „Picknickplatz“ an der Autobahn gefahren, eine letzte ausgiebige Pause, dann ging’s weiter nach Schriesheim.

Danke nochmal an Claudia und Pieter für die Ideen für diese Fahrt, das Organisieren und ihre Geduld. Danke an Sven fürs gute und umsichtige Fahren. Und an Ingrid, die uns wieder mit der informativen Broschüre versorgt hat. Danke auch an alle, die zum Gelingen der Fahrt beigetragen haben, fürs leibliche Wohl gesorgt und auch sonst halt immer da waren, wenn sie gebraucht wurden! À la prochaîne...!?  (Martha Berg)

                Bitte die Fotos doppelt anklicken, dann sind sie ganz zu sehen !

 

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