Jahresfahrt nach Uzès 2018

Unter der bewährten und immer einsatzfreudigen Leitung von Claudia Ebert, der wir auch das gesamte Programm und die Organisation der Reise zu verdanken hatten, brachen am Mittwoch, den 15. August rund 30 Teilnehmer frohgemut zur Jahresfahrt nach Uzès auf.

Unser Busfahrer Rolf ist ein Uzès-Veteran und brachte Gelassenheit, Ruhe und Humor mit sich, sodass wir uns ihm gerne auf der 900 km weiten Fahrt anvertrauten. Dieser Eindruck täuschte nicht, denn später konnten wir mehrmals bewundern, wie er seinen riesigen Bus rückwärtsfahrend zentimetergenau in die winzigste Parklücke einfädelte.

Die Fahrt durch die Burgundische Pforte und das lichtdurchflutete Rhonetal  war dann geeignet,  uns schon einmal auf Frankreich einzustimmen. Aus dem hitzegeschädigten Norden kommend, wo in diesem Jahr die Wälder schon Mitte August sich herbstlich verfärben, begannen wir uns südlich von Lyon zu wundern. Die Natur wurde immer grüner und in Uzès konnten wir dann über weite, dunkelgrüne Weinberge blicken.

Am Stadtrand von Uzès gelegen, empfing uns das HOTEL UZES PONT DU GARD zum Abendessen am kristallklaren Wasser des Schwimmbeckens unter Palmen und Ölbäumen.  Der „Dos de Loup de Mer“ wurde in Weinsauce serviert und war mit Gemüse garniert. Es folgten Gnocchi und eine „Melodie de Dessert“. Ähnlich ging es auch an den  anderen Abenden zu,  sodass es sich erübrigt, weiter darüber zu berichten.

Am nächsten Morgen (Donnerstag)  fuhren wir 55 km weit nach Südosten zu den „Carrìeres de Lumìeres“, gelegen bei dem mittelalterlichen Städtchen  „Les Baux“.  Hier wurde im 19. Jh. ein aluminium-haltiges Mineral entdeckt, welches seinen Namen „Bauxit“  diesem ersten Fundort verdankt und was in der Folge zur heutigen weltweiten Produktion von Millionen Tonnen diese begehrten Leichtmetalls führte.  

Die „Carrìeres de Lumìeres“ (Steinbrüche des Lichts) sind eine gewaltige Licht- und Ton – Installation in den saalartigen Gewölben des verlassenen Steinbruchs,  wobei in unserem Fall Werke von Picasso und spanischen Meistern in bewegten Bildern auf die Wände projiziert wurden.  Ein nachfolgender Spaziergang durch Les Baux beruhigte dann wieder die aufgewühlten Sinne.

Dann wurde es am Nachmittag viel ruhiger, kleiner und niedlicher.  Wir fuhren weiter zu den “Santons“ nach Le Paradou. Die Santons sind kleine, sehr bunte und sehr vielgestaltige Tonfiguren, die sich aus einer langen Krippen-Tradition herleiten. Im „Village des Santons“ war eine überwältigende Vielfalt von Santons in ihren Häusern und bei ihren täglichen Verrichtungen zu besichtigen. 

Um 18:00 Uhr empfing uns die Stadt Uzès im Rathaus. Gérard Bonneau, Président du Comité de Jumelage, stellvertretender Bürgermeister und Mitglied des Stadtrates, hielt eine launige Begrüßungsansprache. Dabei betonte er, dass er schon einmal in Schriesheim geheiratet habe, die „Ehe“ aber nur vier Stunden lang während des Mathaisemarktes gehalten habe. Immerhin sei er dadurch in Schriesheim besser bekannt gewesen als zuhause. Vor allem freue es ihn aber, heute seine damalige Braut Claudia Ebert wieder zu sehen.                         M. Pujolas, Yvette Meric, Christian et Adèle Dagorn, Brigitte Lelandais und andere verstärkten das Empfangskomitee.

Der Abend klang aus im „Vieux Café d’Aniathazze“ auf dem Boulevard Gambetta im Zentrum von Uzès.

Am Freitagmorgen fuhren wiederum 55 km weit, diesmal nach Norden in die Ardèche. Hier wurde 1994 bei dem Ort Vallon Pont d‘ Arc die „Grotte Chauvet“  mit prähistorischen Malereien von ungeahnter Schönheit und Vielfalt entdeckt.  Heute ist die Original-Höhle aus konservatorischen Gründen nicht zugänglich.  Mit der „Cavern Pont d’Arc“ hat man jedoch ganz in der Nähe mit großem wissenschaftlichem und finanziellem Aufwand  einen detailgetreuen Nachbau geschaffen, der sich vom Original praktisch nicht unterscheiden lässt. Die Besichtigung dieser bis zu 36 000 Jahre alten Kunstwerke und der Ansammlung von Schädeln des Höhlenbären in den ausgedehnten, verschachtelten Höhlenkammern bildete für viele von uns den Höhepunkt der gesamten Reise.

Danach folgte das mittägliche Picknick auf mitgebrachten Bierbänken und –tischen in freier Natur.

Zurück in Uzès führte uns Claudia durch die mittelalterlichen Gassen unserer Partnerstadt mit den Höhepunkten Bischofs- und Herzogspalast, sowie der Kathedrale mit dem Glockenturm  „Tour Fenestrelle“  aus dem 12. Jh. als dem Wahrzeichen der Stadt.

Am Samstagmorgen gaben wir uns dem legendären Markt von Uzès auf der „Place aux Herbes“ hin.  So  viele Menschen gibt es doch gar nicht in Uzès, sie müssen von überall hergekommen sein! Das fröhliche Gedränge und die bunte Vielfalt bis in die Nebengassen waren ein besonderes Erlebnis.

Da war es gut, dass wir am Nachmittag zu einer Weinprobe in die „Domaine de l’Aqueduc“ aufbrachen.  Das Weingut hat seinen Namen von der römischen Wasserleitung, die über den „Pont du Gard“ nach Nîmes führte und von der ein kurzes  Stück hinter dem Weingut zu sehen ist.  Auf dem Rückweg machten wir in dem riesigen Kaufhaus „Carrefour“ Station, wo viele sich mit dem versorgten,  was sie in Deutschland nicht bekommen.

Am Sonntag, den 19. August, blieb uns dann nur noch die Rückfahrt. Sie wurde wieder mit einem Picknick unterbrochen, verschönt mit Rotwein aus den 5-Liter-Behältern.

Als wir uns am Abend gegen 21:00 Uhr wieder auf dem Festplatz in Schriesheim einfanden, hatte eine intensive und erlebnisreiche Reise ihr schönes Ende gefunden.                     R. Z.

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