Einen guten Jahres-Beginn konnten wir feiern im Vereinsraum der Mehrzweckhalle Schriesheim. Nach der interessanten Diskussion zwischen Claudia Ebert und den "Schriesheimer Köpfen" - in diesem Jahr die Schriesheimer Winzer - spielten die "Heidelberg JazzMen" beschwingte Rhythmen, so dass wir frohgelaunt ins Neue Jahr gehen konnten. Lesen Sie hier die Berichte aus dem Mannheimer Morgen sowie der Rhein-Neckar-Zeitung.
SCHRIESHEIM NEUJAHRSEMPFANG DES PARTNERSCHAFTSVEREINS IM VEREINSRAUM DER MEHRZWECKHALLE
Fünf Winzer plaudern über ihren Beruf
10. Januar 2018Autor: greg
Gut besucht war die Neujahrsmatinee des Partnerschaftsvereins Schriesheim- Uzès im Vereinsraum der Mehrzweckhalle.© gregor
Viele Schriesheimer Urgewächse waren in den vergangenen Jahren Gäste bei der Neujahrsmatinee und plauderten mit der Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Schriesheim- Uzès, Claudia Ebert, über ihre Vorlieben, ihren beruflichen Werdegang und über ihre Liebe zum Nachbarland Frankreich. Ihre Gesprächspartner waren Vereinsmitglieder aus den Bereichen Sport, Musik und auch Kunst.
In diesem Jahr standen fünf Winzer der Interviewerin Rede und Antwort: Johannes Teutsch aus Leutershausen, Maximilian Jäck, Georg Bielig, Philipp Wehweck und der Geschäftsführer der Schriesheimer Winzergenossenschaft, Harald Weiss. An ihn richtete sie die Frage, wie er zum Wein gekommen sei. Freimütig erzählte er, dass er eigentlich Chemie studieren wollte, dann Lebensmittelchemie. Er habe das technische Gymnasium besucht und studierte in Geisenheim Weinbau. Erfahrungen sammelte er auf vielen Weingütern, bis er bei einem Meeting das Angebot bekam, auf einem Weingut in Simbabwe zu arbeiten. „Das liegt schon über 30 Jahre zurück“, rechnete er nach. Nach fünf Jahren zog es ihm wieder in seine deutsche Heimat zurück, und seit 1996 ist er Geschäftsführer der Schriesheimer Winzergenossenschaft.
Auf die Frage der Moderatorin nach seinem Lieblingswein, musste er schon etwas nachdenken. „Das kommt immer auf die Stimmungslage an.“ Er riet ein reichhaltiges Sortiment im Keller bereit zu halten. Er besuche gern Frankreich, doch sein Lieblingsurlaubsland das sei Südafrika.
Für den Winzer Georg Bielig gibt es bei der Wahl des Urlaubslandes nur ein Kriterium: „Dort muss Wein wachsen.“ Und so zieht es ihn nach Österreich, auch wegen der Sprache. Als Georg Bielig mit 18 Jahren den Betrieb von seinem Vater übernahm, lag der Schwerpunkt auf der Landwirtschaft. „Ich bin in den Betrieb als Garagenwinzer gegangen“, witzelte er. Den Beruf des Winzers habe er von der Pike auf gelernt und stieg die Karriereleiter vom Weinküfer zum Winzer mit Meisterzertifikat auf. „Für mich ist das der schönste und abwechslungsreichste Beruf von der ganzen Welt“, betonte er. „Eher vergeht die Welt, als ein Küfer am Durst verstirbt“, nannte er seine Weltanschauung.
Maximilian Jäck studierte an der Universität Geisenheim Weinbau und schloss das Studium mit dem Bachelor of Science ab. Seine Weine sind begehrt und prämiert. Viel war jedoch von ihm nicht zu erfahren, nicht etwa, weil er nicht so gesprächig und mitteilsam war, es lag eher an der Gesprächigkeit einiger seiner Winzer Kollegen.
1955 wurde das Weingut Wehweck gegründet, das in der dritten Generation vom Enkel mit bewirtschaftet wird. Auch er hat das Handwerk von der Pike auf gelernt und sich bis zum Meister weitergebildet. Neben dem Weinbau verfügt das Weingut noch über eine eigene Schnapsbrennerei und dort wird alles zu Hochprozentigen verarbeitet, was die eigenen Obstbäume hergeben. Einen Lieblingswein habe er nicht, beantwortete er die entsprechende Frage, komme es doch immer auf die Jahreszeit an.
Der Betrieb von Johannes Teutsch liegt zwar auf Leutershäusener Gemarkung, nicht aber die Weinberge, sie liegen zu 70 Prozent in Schriesheim. In seinen Betrieb pflegt der Jungwinzer noch das Bild eines Winzers, der seine Reben mit Leidenschaft und viel Handarbeit pflegt. „Ich kann mir keinen spannenderen Beruf vorstellen.“ Einen Lieblingswein habe er nicht verriet Teutsch: „Der ändert sich alle drei Tage.“ Die Frage der Moderatorin, ob die Qualität des Weins im Weinberg oder doch im Keller unter den Händen des Kellermeisters entstehe, beantworteten alle übereinstimmend, sie komme zu rund 95 Prozent aus dem Weinberg. greg
© Mannheimer Morgen, Mittwoch, 10.01.2018