Weinseminar - Auvergne, das "andere" Frankreich

Unser „Weinseminar“, schon zur Tradition geworden in Zusammenarbeit mit der vhs Schriesheim, führte uns dieses Mal in die Auvergne. Was sonst immer zu Beginn eines Jahres stattfinden konnte, musste Corona-bedingt verschoben werden – aber jetzt am 6. Mai 2022, war es so weit. Zum Weinseminar konnten wir eine große Zahl von Gästen (ca. 45 Personen) im Vereinsraum der Mehrzweckhalle begrüßen. Der Referent, Herbert Pott, hat es verstanden, über diese für uns eher unbekannte Provinz Frankreichs so zu berichten, dass das Interesse geweckt wurde – ist diese Landschaft doch geprägt durch ihre Ursprünglichkeit, die sich erhalten hat in der Abgeschiedenheit des Massif central. Die vielen Sehenswürdigkeiten der Region finden sich in vielen kleinen Dörfern, die Kirchen mit ihren Schätzen sind meist noch romanischen Ursprungs, zeigen wunderschöne Malereien in Farben, die sich über die Zeit hinweg erhalten haben, da in die kleinen Gebäude wenig Licht einfällt; oft sind diese Kleinode nur im Schein einer Taschenlampe zu erkennen.
Eine Reise in diese Region ist umso lohnender, da es auch ein weites Weinanbaugebiet ist! Die Gebiete erstrecken sich längs der Flüsse – die Loire, der Allier, oder auch nahe der Großstadt Clermont-Ferrand. Udo Lehmann, unser „Sommelier“, hatte sechs Weine und zwei Kräuterspezialitäten ausgewählt, um uns einen Eindruck über die Vielfältigkeit der Weine zu vermitteln. Gleich zur Begrüßung gab es einen Pétillant Rosé „Turbullent“ von der Domaine Sérol in der Nähe der Loire; die Rebsorte ist Gamay, die häufig in der Region angebaut wird. Von diesem Schaumwein werden pro Jahr ca. 20.000 Flaschen produziert. Es folgte ein Cabochard Rosé von derselben Domaine (8%), der bei Parker eine Punktzahl von 93 erreicht! Es folgten zwei Weißweine der Reben Viognier bzw. ein Cuvé Chardonnay/Tressalier – letzterer mit 14%. Zwei Rotweine – ein Sérol Perdrizière von der Côte Roannaise mit 13% sowie ein Vin Rouge Filiation aus den Rebsorten Pinot noir/Gamay mit 14,5%, hier Jahrgang 2015 und 18 Monate im Holzfass gereift! Udo Lehmann hätte uns gerne einen Südwein zum Dessert kredenzt – das ist in der Auvergne aber nicht zu finden. Stattdessen gab es zwei Spezialitäten aus der Enzianwurzel der Distillerie Louis Couderc in Aurillac – als erstes ein etwas leichterer „Likör“ mit 16%. Aber zum Abschluß konnte man ein Eau de Vie Gentiane Sauvage mit 45% genießen! Dieser vertrug sich sehr gut mit dem reichhaltigen Teller mit Käse- und Wurstspezialitäten, der allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gereicht worden war.
Am Ende konnte man sich über einen sehr gelungenen Abend freuen, der wieder einmal bestätigt hat, dass auch Essen und Trinken zur Kultur dazu gehören! Ein großes Dankeschön an die vhs – allen voran Sonja Althoff und Sabine Stumpe – für die sehr schön gestalteten Tische mit Blumenschmuck und einer reizvollen Getränkekarte sowie passenden Tischkärtchen. Ebenso an Herrn Pott und Herrn Lehmann für die Mühen des Zusammentragens von Informationen und des Vortrages – und last but not least an Claudia Ebert fürs Organisieren zusammen mit der vhs und ihre einführenden Worte! A la prochaine... (M.B.)

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